cBI Focus Planner bietet eine Vielzahl an Formatierungs- und Konfigurationsmöglichkeiten, die den gezielten Einsatz des Visuals in Planungsberichten unterstützen. Da sich viele Funkti-onen an den Standardoptionen des Power BI Standard Matrix-Visuals orientieren, werden in diesem Abschnitt ausschließlich die erweiterten und spezifischen Merkmale von cBI Focus Planner dargestellt.
Filterfunktionen #
Zur gezielten Steuerung der Datenanzeige verfügt cBI Focus Planner über eigene Filterfunkti-onen, die sich in ihrer Funktionsweise bewusst von den Standard-Filtern in Power BI unter-scheiden.
Vorteil: Die internen Filter des Visuals berücksichtigen auch nicht angezeigte Werte bei der Berechnung von Summen, was eine realistischere Planung ermöglicht. Im Folgenden Beispiel wird diese Funktionalität näher erläutert.
Die Filterfunktionalität von CBI Focus Planner operiert innerhalb der definierten Daten-menge, die durch die übergeordneten Berichtsfilter (Reportfilter) bestimmt werden.
Diese Berichtsfilter wirken sich jeweils kaskadierend auf den Wertebereich ein. Dabei gilt die folgende Reihenfolge:
- Filter on all pages
- Filter on this page
- Filter on this visual

Auf diese Weise können bis auf Visual-Ebene die Datenbereiche eingegrenzt und damit si-chergestellt werden, dass nur vorab festgelegte Datenbereiche für die Planner zugänglich sind.
Editoren können somit gezielt steuern, auf welche Daten im Visual zugegriffen werden darf.
Im vorliegenden Beispiel ist das Visual zur Vereinfachung bereits auf die Kategorie „Advisory“ gefiltert. (1.)
Dabei beinhalten die oberen drei Zeilen bereits weitere Werte aus anderen Kategorien. Die vierte Zeile hingegen stellt die Gesamt-summe der Kategorie „Advisory“ dar (2). (2.)

Um nun zu zeigen, dass auch nicht angezeigte Werte einbe-rechnet werden, wird nun auch innerhalb der Kategorie „Advi-sory“ mit „Asset Class“ gefiltert (3). (3.)
Vergleicht man nun die obersten 4 Zeilen der beiden Visuals, stellt man keine Veränderung fest, ob-wohl nun Werte gefiltert wurden (4). Dies waere mit Reportfiltern nicht der Fall. (4.)

Anwendung der Visualfilter:
- Öffnen Sie das Formatierungsmenü („Format visual“).

- Navigieren Sie zu einem der folgenden Bereiche:
- Value Filter Options
- Row Filter Options
- Column Filter Options
- Aktivieren Sie den gewünschten Filter über den zugehörigen Umschalter.
- Im Bereich „Value Filter Options“ kann zusätzlich ein Standardwert (Default Selected Value) definiert werden, der beim Laden des Berichts automatisch ausgewählt wird.
- Standardmäßig ist „First Value“ aktiviert – hierbei wird der erste verfügbare Wert in der Filterliste verwendet.

Best Practices zur Verwendung von Standardwerten für Value Filter
- Wenn ein Value Filter im Bericht ausgeblendet wird, sollte immer ein Standard-wert definiert werden. Dies verhindert unerwartete Rückschreibungen von falschen Werten.
- eispiel: Ein Bericht enthält einen Filter auf die Dimension „Datentyp“, sodass nur der Wert „Plan“ im Visual verfügbar ist. Der Standardwert für die Spalte Data_Type_Name ist auf „First Value“ gesetzt. Solange der Berichtfilter aktiv ist, entspricht „First Va-lue“ dem gewünschten Wert „Plan“. Wird der Berichtfilter jedoch später entfernt oder verändert, können zusätzliche Werte wie „Actual“ sichtbar werden. In diesem Fall wird „Actual“ möglicherweise als neuer „First Value“ interpretiert – was dazu führen kann, dass versehentlich Ist-Daten (Actual) zurückgeschrieben oder über-schrieben werden.
- Empfehlung: Definieren Sie explizit einen festen Standardwert, wenn der Filter nicht sichtbar ist oder nicht durch den Benutzer verändert werden soll. So stellen Sie sicher, dass die Rückschreibefunktion stets mit den korrekten Werten arbeitet.
Bei Aktivierung wird im Visual ein Dropdown-Menu angezeigt, der nur jene Werte enthält, die im Bereich „Build Visual“ referenziert wurden. Der Value Filter unterscheidet sich dabei durch die Einschränkung auf Einzelauswahl.

Wenn bestimmte Schlüsselattribute nicht für Planner sichtbar sein sollen, können diese im Bereich „4. Filters (Dim. Table 3 bis n)“ im Build Visual hinterlegt und darüber gefiltert werden.

Bearbeitbare Spalten festlegen (Writable/Non-Writable Cells) #
Zur gezielten Steuerung der Writeback-Funktion kann im Bereich „Measures“ definiert wer-den, welche Spalten der Faktentabelle bearbeitbar sind.
- Wählen Sie hier für zunächst unter „Measure name“ eine Spalte aus. In dem Dropdown befinden sich alle Spalten, die bei der Modellierung in die Datenrolle „1. Values“ hinzuge-fügt wurden.
- Im Falle einer Spalte aus der Faktentabelle kann zwischen „Writable“ und „Non-Writable“ gewählt werden.
- Default ist „Writable“.The default is „Writable.“

- Handelt es sich bei der Auwahl um eine berechneten Measure (Calculation), kann stattdessen ein Mapping durchgeführt werden, indem Sie eine Spalte aus der Faktentabelle auswählen, in welche die Eingaben für die ausgewählte Calculation geschrieben werden sollen.
- Default ist hier „Non-Writable“.
Im rechten Beispiel wurde eine Calculation „Sales dep. Yield Rate“ ausgewählt. Es ist jedoch eine Spalte in der Faktentabelle vorhanden, dessen Aggregationen nicht mit der Standardaggregationsoptionen darstellbar waren. Entsprechend wurde eine Calculation angelegt, die mithilfe dieser Option der eigentlichen Spalte in der Faktentabelle zugeordnet werden kann.

- (Optional) Im Bereich „Validation for data entry“ lassen sich für jede bearbeitbare Spalte Mindest- und Maximalwerte festlegen.

Splashing #
Eine weitere Funktion im cBI Focus Planner ist das „Splashing“. Es ermöglicht die automatische Verteilung von Eingaben auf übergeordnete Hierarchieebenen (Knoten) auf allen untergeordneten Elementen (Blätter). Die möglichen Verteilungsmethoden werden ausführlich in diesem Kapitel erläutert.
Dabei kann festgelegt werden, ob Werteingaben auf aggregierten Ebenen erlaubt sind oder ob Anpassungen ausschließlich auf Ebene der untersten Elemente vorgenommen werden dürfen. Zusätzlich ist es möglich die angewendete Verteilungsmethode je Spalte vorzudefinieren.
- Aktivieren/Deaktivieren Sie die Splashing-Funktion.
- Wählen Sie aus, auf welche Spalte die Verteilungsmethode angewendet werden soll.
- Wählen Sie aus, auf welche Spalte die Verteilungsmethode angewendet werden soll.

- Legen Sie die Verteilungsmethode fest.
- Ø Bei der Option „Ask every time” erscheint bei jeder Eingabe auf einem Knoten ein Dialog, in dem zwischen den Verteilungsmethoden gewählt werden kann (siehe Kapitel 8.2.2).

Allgemeine Formatierungen #
Die grundlegenden Formatierungsoptionen im cBI Focus Planner orientieren sich an den Funktionen des Standard Matrix-Visuals, die zur gezielten Hervorhebung von Strukturen und zur Verbesserung der Lesbarkeit von Berichten genutzt werden.
Dazu zählen Anpassungen von Schriftarten, Zellenhintergrün-den, Textfarben sowie die Gestaltung von Zeilen- und Spalten-überschriften.

Obwohl die Funktionalität weitgehend dem Standard Matrix-Visual entspricht, gibt es we-sentliche Unterschiede:
- Innerhalb der Formatierungsoption „Values“ unterscheidet cBI Focus Planner zwi-schen bearbeitbaren und nicht bearbeitbaren Zellen.
- Im Gegensatz zum Standard Matrix-Visual unterstützt cBI Focus Planner die „switch values to row groups rather than columns“ nicht.
- Einheiten und Dezimalstellen werden nicht unter „Specific columns“, sondern zentral im Bereich „Data format“ im „General“ Tab definiert (siehe Kapitel 4.3.4.6).
Weitere Informationen zur Formatierung im Standard Matrix-Visual finden Sie unter: Use custom format strings in Power BI Desktop – Power BI | Microsoft Learn
Zwischensummen #
Die Option „Column Subtotals“ steuert die Anzeige von Zwischen-summen auf Spaltenebene, etwa für aggregierte Werte innerhalb einer Hierarchie. Sie ermöglicht es, Teilergebnisse innerhalb von Spaltengruppierungen sichtbar zu machen.
cBI Focus Planner sowie das Standard Matrix-Visual können diese Funktion mithilfe der Einstellung „Per Column Level“ weiter diffe-renzieren: Über einen zugehörigen Slicer lässt sich eine bestimmte Spalte auswählen, für die die Zwischensummenanzeige gezielt akti-viert oder deaktiviert werden soll.
Im Unterschied zum Standard Matrix-Visual verzichtet cBI Focus Planner im Bereich „Column Subtotals“ auf die separaten Konfigu-rationsfelder „Values“ und „Columns“.

Einheiten und Dezimalstellen – Code-Formatierung #
Im Bereich „Data format“ lassen sich Einheiten anpassen, um numerische Werte einheitlich und übersichtlich darzustellen. Die verfügbaren Formatierungsmöglichkeiten entsprechen denen des Standard Matrix-Visu-als und umfassen unter anderem „General“, „Whole Number“, „Decimal number“, „Currency“, „Percentage“, „Scientific“ und „Custom“. Durch die Auswahl einer passenden Einheit kann die Lesbarkeit der Daten insbesondere bei großen Zahlenmengen deutlich verbessert werden.
cBI Focus Planner unterstützt zudem eine Code-basierte Formatierung, vergleichbar mit den Formatierungsregeln in Microsoft Excel. Da Power BI ein eigenes Formatierungsschema ver-wendet, sollten bei der Verwendung entsprechende Konvertierungen berücksichtigt werden.
Einfügen einer Code-Formatierung:
- Wählen Sie „Format visual“.
- Gehen sie zum Bereich „General“.
- Wählen Sie „Data format“ aus.
- Wählen Sie die Option „Custom“ unter „Format“.
- Geben Sie die Formatierungssyntax ein.

Beispiele für Code-Formatierung:
Unveränderte Werte | Werte in Tausend | Werte in Millionen | |
Werte | ![]() | ![]() | ![]() |
Format Code | ![]() Auto | ![]() #.0,.00 „Tsd“ | ![]() #.0,,.00 „M” |
Weitere Informationen zur Formatierungssyntax finden Sie unter Use custom format strings in Power BI Desktop – Power BI | Microsoft Learn.