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Systemvoraussetzungen

7 min Lesezeit

Damit die beschriebene Architektur zuverlässig und sicher betrieben werden kann, müssen bestimmte technische Voraussetzungen auf Seiten des Kunden erfüllt sein. Diese betreffen sowohl die Struktur des zugrunde liegenden Datenmodells als auch die Konfiguration der Netzwerkumgebung und der SQL Server Instanz. Darüber hinaus sind spezifische Einstellungen in der Power BI Umgebung erforderlich, um eine reibungslose Kommunikation zwischen dem Custom Visual, der Azure Functions und der Kundendatenbank zu gewährleisten. Die folgenden Abschnitte beschreiben die zentralen Anforderungen im Detail.

Die folgenden Abschnitte beschreiben die zentralen Anforderungen im Detail.

Power BI Lizenzen #

Für die Nutzung des cBI Focus Planners innerhalb von Power BI Desktop ist keine separate Power BI Lizenz erforderlich. In diesem Szenario genügt eine bestehende Internetverbindung sowie die Möglichkeit, das Custom Visual aus dem Microsoft AppSource Marketplace herunterzuladen und lokal in einen Report einzubinden. Diese Variante eignet sich insbesondere für Entwicklungs- und Testzwecke oder für den Einsatz in kleineren, lokal betriebenen Umgebungen.

Es wird jedoch empfohlen für den produktiven Einsatz und insbesondere für die Bereitstellung der Anwendung an Endnutzer den Power BI Service zu nutzen. Hierfür ist mindestens eine Power BI Pro Lizenz notwendig. Nur mit dieser Lizenz ist es möglich, erstellte Berichte zentral zu veröffentlichen und gezielt mit anderen Benutzern – etwa den Planern – zu teilen. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn mehrere Nutzer gleichzeitig mit dem Visual arbeiten oder wenn eine zentrale Verwaltung und Steuerung der Inhalte gewünscht ist.

Bezüglich der Datenanbindung wird in Power BI Desktop sowohl den Importmodus als auch DirectQuery unterstützt. Beide Varianten sind mit dem cBI Focus Planner kompatibel. Im Power BI Dienst und einer Power BI Pro Lizenz hingegen ist die Verwendung von DirectQuery zwingend erforderlich, wenn eine automatische Aktualisierung des Visuals nach dem Rückschreiben von Daten erfolgen soll. Wird stattdessen der Importmodus verwendet, können Änderungen an den Daten zwar gespeichert werden, jedoch erfolgt keine automatische Aktualisierung der Visuals im Report – was die Benutzererfahrung erheblich einschränken kann.

Soll dennoch der Import-Modus im Power BI Dienst mit automatischer Aktualisierung genutzt werden, ist mindestens eine Power BI Premium Lizenz erforderlich. Diese Lizenz öffnet einen XMLA-Endpunkt, um auch Import-Modelle via eine technische Schnittstelle aktualisieren zu können.

Siehe nachfolgende Übersicht für Details der von Microsoft angebotenen Pläne und Bezugsmodelle: Power BI: Tarif | Microsoft Power Platform

SQL Server Konfigurationen #

Die aktuelle Version des cBI Focus Planners unterstützt ausschließlich Azure SQL Server Instanzen. Andere Datenbanktechnologien oder On-Premises-SQL-Server werden derzeit nicht unterstützt. Für den erfolgreichen Betrieb müssen sowohl die Netzwerkverbindung als auch das zugrunde liegende Datenmodell bestimmte Anforderungen erfüllen, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.

Für den erfolgreichen Betrieb müssen sowohl die Netzwerkverbindung als auch das zugrunde liegende Datenmodell bestimmte Anforderungen erfüllen, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.

Netzwerkanforderungen und Firewall-Konfiguration #

Damit die Azure Functions sowie Power BI zuverlässig mit der Azure SQL Server Instanz im Tenant des Kunden kommunizieren können, müssen entsprechende Firewall-Regeln eingerichtet werden. Konkret bedeutet dies, dass die IP-Adressen oder IP-Ranges der Azure Functions sowie des Power BI Dienstes für den Zugriff auf die Datenbank freigegeben werden müssen.

Für die Konfiguration der IP-Freigabe stehen grundsätzlich zwei Varianten zur Verfügung:

  • Aktivierung der Option „Allow Azure services and resources to access this server“
    Diese Einstellung erlaubt prinzipiell allen Azure-Diensten und -Ressourcen den Zugriff auf den SQL Server – zumindest auf Netzwerkebene. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass trotz dieser Freigabe weiterhin eine Authentifizierung über einen gültigen SQL-Datenbankbenutzer erforderlich ist. Diese Option bietet eine einfache Möglichkeit zur schnellen Anbindung, sollte jedoch mit Bedacht eingesetzt werden.
  • Gezieltes Whitelisting einzelner IP-Adressen
    Eine sicherere und gezieltere Variante besteht darin, nur die konkret benötigten IP-Adressen freizugeben. Dazu zählen:
    • die öffentliche IP-Adresse des Geräts, auf dem Power BI Desktop verwendet wird,
    • die IP-Ranges des Power BI Dienstes (diese werden regelmäßig von Microsoft veröffentlicht),
    • sowie die IP-Adresse der cBI Focus Planner Azure Functions.

Diese Freigaben können direkt im Azure-Portal oder über ein Bash- oder PowerShell-Skript konfiguriert werden.

Aktivierung der Option „Allow Azure services and resources to access this server“ #

  1. Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft Azure-Konto an und wählen Sie die gewünschte Datenbank aus.
  2. Klicken Sie auf „Overview“.
  3. Wählen Sie die Option „Set server firewall“.
  1. Scrollen Sie auf der neuen Seite bis zum unteren Ende.
  2. Aktivieren Sie unter dem Abschnitt “Exceptions” die Option “Allow Azure services and resources to access this server“.
  3. Klicken Sie auf „Save“.

Gezieltes Whitelisting einzelner IP-Adressen #

  1. Besuchen Sie die folgende Website: https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=56519.
  2. Laden Sie die JSON-Datei herunter.
  1. Suchen Sie nach der Region, die Ihrem Power BI zugewiesen wurde (z.B. PowerBI.WestEurope).
  1. Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft Azure-Konto an und wählen Sie die gewünschte Datenbank aus.
  2. Klicken Sie auf „Overview“.
  3. Wählen Sie die Option „Set server firewall“.
  1. Fügen Sie die cBI Focus Planner Backend IPv4 Adresse hinzu: 72.144.61.235
  2. Fügen Sie die entsprechenden Power BI IPv4 Adressen in Ihre Firewall-Einstellungen ein.
  3. Fügen Sie die IPv4 Adressen der Power BI Desktop Nutzer Ihrer Datenbank hinzu.

Hinweis: IPv4-Adressen des Power BI Dienstes ändern sich in einem regelmäßigen Turnus.

Datenmodellierung: Sternschema als Voraussetzung #

Für die Integration mit dem cBI Focus Planner ist ein dimensionales Datenmodell in Form eines Sternschemas erforderlich. Das Stern-Schema ist eine weit verbreitete Datenbankstruktur, die insbesondere im Bereich Data Warehousing und Business Intelligence Anwendung findet. Es dient der multidimensionalen Datenmodellierung und zielt darauf ab, die Abfrageleistung zu optimieren sowie die Datenanalyse zu erleichtern. Die Hauptmerkmale des Stern-Schemas sind wie folgt:

1. Fakten- und Dimensionstabellen

Faktentabelle: Diese zentrale Tabelle enthält die quantitativen Daten (Bewegungsdaten), die analysiert werden sollen, wie beispielsweise Verkaufszahlen, Umsätze oder andere relevante Kennzahlen. Jede Zeile in der Faktentabelle repräsentiert ein Ereignis oder eine Transaktion.
Dimensionstabellen: Diese Tabellen beinhalten die beschreibenden Attribute (Strukturdaten), die zur Analyse der Fakten verwendet werden. Typische Dimensionen sind Zeit, Produkt, Kunde und Standort. Jede Dimensionstabelle verfügt über eine eindeutige Schlüsselspalte, die mit der Faktentabelle verknüpft ist.

Dimensionstabellen: Diese Tabellen beinhalten die beschreibenden Attribute (Strukturdaten), die zur Analyse der Fakten verwendet werden. Typische Dimensionen sind Zeit, Produkt, Kunde und Standort. Jede Dimensionstabelle verfügt über eine eindeutige Schlüsselspalte, die mit der Faktentabelle verknüpft ist.

2. Einfache Struktur

Das Stern-Schema zeichnet sich durch eine klare und leicht verständliche Struktur aus, bei der die Faktentabelle im Zentrum steht und die Dimensionstabellen strahlenförmig um sie angeordnet sind. Diese Anordnung erleichtert die Navigation und das Verständnis der Daten.

3. Eindeutige Beziehungen

Jede Dimensionstabelle ist direkt mit der Faktentabelle verbunden, was bedeutet, dass es keine komplexen Joins zwischen den Dimensionen gibt. Diese direkte Beziehung verbessert die Abfragegeschwindigkeit und vereinfacht die SQL-Abfragen.

4. Denormalisierung

Dimensionstabellen sind häufig denormalisiert, was bedeutet, dass sie redundante Daten enthalten, um die Abfrageleistung zu steigern. Obwohl dies die Größe der Dimensionstabellen erhöhen kann, führt es in der Regel zu einer besseren Abfragegeschwindigkeit.

Einfache Abfragen

Dank der klaren Struktur und der direkten Beziehungen zwischen den Tabellen sind Abfragen im Stern-Schema in der Regel einfacher zu formulieren und zu verstehen.

Aufbau des Sternschemas #

  • Faktentabelle:
    Die Faktentabelle steht im Zentrum des Modells. Sie enthält die zu analysierenden numerischen Kennzahlen sowie den Primärschlüssel, der ein zusammengesetzter Schlüssel ist. Dieser verweist auf die verschiedenen Dimensionstabellen. Der Surrogatschlüssel dient der eindeutigen Identifikation einer Datenzeile in der Faktentabelle.
  • Dimensionstabellen:
    Diese Tabellen enthalten beschreibende Attribute, die zur Kategorisierung und Filterung der Fakten dienen. Z. B. „Zeit“, „Produkte“, „Zeit“ oder „Kunden“.

Zweck im Kontext von CBI Focus Planner #

cBI Focus Planner benötigt ein strukturiertes Datenmodell, um gezielte Rückschreibvorgänge durchführen zu können. Nur wenn die Herkunft eines Wertes eindeutig bestimmt werden kann, ist eine präzise Datenaktualisierung möglich. Das Sternschema stellt sicher, dass:

  • jeder dargestellte Wert im Visual eindeutig identifizierbar ist
  • keine Mehrdeutigkeiten bei der Rückschreibung entstehen
  • Performance und Benutzerfreundlichkeit bei großen Datenmengen erhalten bleiben

Die Verwendung der Datenbeziehungen in Form des Sternschemas, was die Rückschreibelogik des Visuals ermöglicht, ist daher eine zwingende Voraussetzung für eine fehlerfreie Nutzung von CBI Focus Planner.

Benutzerkonfigurationen #

Für den sicheren und kontrollierten Datenaustausch zwischen Power BI, dem CBI Focus Planner Backend und der SQL-Datenbank wird zwischen zwei getrennten Benutzern unterschieden: dem READ-User und dem WRITE-User.

READ User

Der READ-User dient zur Herstellung der Verbindung zwischen Power BI und dem Azure SQL Server. Über diesen Benutzer werden ausschließlich lesende Zugriffe auf die Datenbank ermöglicht.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nicht zwingend ein dedizierter Datenbankbenutzer für die lesenden Zugriffe erforderlich ist. Stattdessen können auch die nativen Authentifizierungsmethoden von Power BI genutzt werden, um eine flexible und benutzerfreundliche Verbindung zu den Datenquellen herzustellen.

Zu den verfügbaren Authentifizierungsmethoden gehören:

  • Windows Authentifizierung
  • Microsoft-Konto
  • Datenbanknutzer

Es ist entsprechend sicherzustellen, dass mindestens ein READ-User existiert, der sich mithilfe von eines der oben genannten Methode gegenüber des Azure SQL Servers authentifizieren kann.

WRITE User

Der WRITE-User hingegen ist hauptsächlich für das Zurückschreiben von Daten verantwortlich, wird jedoch auch für Abfragen, die für die Plausibilitätsprüfung notwendig sind, verwendet.

Da aufgrund von technischen Limitationen seitens Power BI eine Weiterleitung des eingeloggten Microsoft- oder Domänen-Users für die Schreibzugriffe nicht möglich ist, sind zusätzliche Konfigurationen in den Einstellungsoptionen des cBI Focus Planners erforderlich (siehe here). Um diese durchführen zu können, ist es notwendig mindestens einen Datenbanknutzer im Azure SQL Server zu erstellen und diesem die nötigen Rechte zu vergeben

Dabei wird empfohlen, die Rechte nur auf Datenbereiche zu beschränken, die im Rahmen der Planung oder Steuerung gesehen und geändert werden sollen. Damit wird sichergestellt, dass keine unkontrollierten Schreibzugriffe auf sensible Daten erfolgen.

Die mindestens nötigen Rechte für den/die Datenbanknutzer sind:

  • SELECT-Rechte für die Faktentabelle sowie Dimensionstabellen
  • INSERT- sowie UPDATE-Rechte für die Faktentabelle

cBI Focus Planner Lizenzen #

Für erste Tests steht über den Microsoft AppSource ein frei zugänglicher Beispielbericht zur Verfügung. Dieser enthält eine vollständig vorkonfigurierte Demo-Anwendung, in die der cBI Focus Planner eingebettet ist und die ohne erworbene Lizenz genutzt werden kann. Innerhalb dieses Beispielberichts ist auch die Rückschreibefunktion aktiv, sodass Sie die Funktionsweise des Visuals realitätsnah erproben können.

Bitte beachten Sie, dass die Rückschreibefunktion ausschließlich mit der im Beispielbericht enthaltenen Demo-Datenbank funktioniert. Eine Verbindung zu einer eigenen SQL-Server-Instanz ist nicht möglich. Für die Anbindung an eigene Datenbanken ist eine gültige Lizenz erforderlich.

Weitere Informationen zum Lizenzmodell und zu Preisen finden Sie auf der Produktseite im Microsoft AppSource: cBI Focus Planner

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